Ängste und Erwartungen spiegeln sich in den Ölpreisen

07. April 2022

Nach dem Aufbäumen in den Morgenstunden gestern früh, machten die Kurse einen abrupten Rücksetzer im Verlauf des gestrigen Tages. Heute, am Donnerstagmorgen, zeigten sich die Preise auf beiden Seiten des Atlantiks auf einem deutlich tieferen Niveau. Doch solche teils hohen Schwankungen sind in der aktuellen Lage kaum mehr eine Seltenheit und können kaum als Kompass dienen, in welche Richtung es wohl nun längerfristig gehen wird. Die Kurs-Konstellation der Ölpreise spielt seit Beginn des Krieges in der Ukraine wie verrückt. Denn während die unverbesserlichen Baissiers den Preisen immer wieder hinterherweinen und sich gegenseitig zusichern «es kommt schon wieder tiefer» und auf die preisfallenden Neuigkeiten verweisen, drehen die Öl-Kurse trotzdem nach Oben und dieses Vorkommen passiert auch auf der anderen Seite – bei den Bullen, bei welchen es dann plötzlich bergab geht. Es scheint so, als könnte man sich nicht wirklich auf die Fakten verlassen, sondern man muss die Erwartungen und Ängste der Marktteilnehmer, spezifisch die Psychologie dahinter, verstehen und durchschauen.

Man kann wohl davon ausgehen, dass, wenn überhaupt, die fundamentale Analyse mehr über die Zukunft der aktuellen Ölpreise aussagen kann, als die Charttechnische. Denn wie oben bereits angeschnitten, spielt es keine Rolle, was man prognostiziert, ausrechnet und denkt wohin die Preise gehen. Einzig die Erwartung und Hoffnung der weltweiten Mehrheit, also die aller Marktteilnehmer, ist entscheidend – und diese lässt sich eher durch die neusten Schlagzeilen als durch charttechnische Instrumente in eine Richtung treiben. Was man aber trotz allem feststellen kann, ist dass sich bei allen Energiewerten eine äusserst massive Widerstandszone aufgebaut hat. Wird diese einmal gebrochen, stellt sich eine markante Eigendynamik ein, welche ein erhebliches Abwärtspotenzial in sich birgt.

Wiedermal scheint es so, dass man nicht weiss was auf einen zu kommt. Erreichen wir heute die höchsten oder doch die tiefsten Preise der Woche? Oder sogar des Monats? Im Verlauf des letzten Monats, konnte das keiner wirklich so genau sagen. Was wir aber auf jeden Fall bestätigen können, ist das sich die Preise immer noch auf einem sehr hohen Niveau befinden. Daher empfehlen wir allen, die nicht gerade halb bis komplett leere Tanks haben, noch mit dem Auffüllen ab zuwarten. Womöglich lohnt es sich auch, nur eine Teilmenge zu bestellen, um die nächsten Wochen und Monate zu überbrücken.

Börsendaten 07.04.2022  – 08:10

ICE-Gasoil APR: 1'050.00$
ICE-Brent JUN: 102.96$
NY-Rohöl WTI MAI: 97.87$
US-Dollar/CHF: 0.9326

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