26. Mai 2023
Seit Anfang Woche sind drei Haussetage vergangen, gestern erstmals wieder etwas Erholung im Preisgefüge. Gasoil London startete bei rund 670$ / Tonne in die Woche – dieser Wert blieb bis gestern Abend auch das vorläufige Wochentief. Doch dieser Start in die Woche war wohl eher der Startschuss für eine «Bullenrallye», welche bis gestern Morgen anhielt. Insgesamt ist das aktuelle Handelsvolumen an den internationalen Ölbörsen eher dünn, was ein potenzielles Risiko für eine hohe Volatilität birgt. Jedoch dürfen wir nicht vergessen, dass die Zeiten von astronomisch hohen Preissprüngen nach oben so wie unten mit Sicherheit vorbei sind. Auf jeden Fall drückten die Bullen die Preise in den letzten vier Tagen ordentlich nach oben, in Zahlen ausgedrückt rund 30$ / Tonne. Die Bären wachten schlussendlich doch noch aus ihrem verlängertem Winterschlaf auf und liessen die Preise gestern innerhalb eines Tages ordentlich purzeln. Somit wurde das Aufbäumen der Preise in den ersten drei Wochentagen durch den gestrigen Bärenspuk komplett egalisiert und wir starten heute Morgen auf gleichem Niveau in den Tag wie am Montagmorgen.
Grund für diesen Preisrückgang ist vorrangig der Kommentar des stellvertretenden russischen Ministerpräsidenten Alexander Novak. Gemäss ihm, erwarte er beim Treffen der Opec+- Allianz am 4. Juni 2023 in Wien keine weiteren Förderkürzungen. Mit dieser Aussage wollte er wahrscheinlich eine unkontrollierte Dynamik am Markt verhindern, da viele spekulativen Marktteilnehmer durch Gerüchte einer weiteren Produktionskürzung fleissig Profit machten. Ob dies der Realität entspricht, ist Nebensache, interessanter hierbei ist die Stellung Russlands – denn in den letzten Jahren intensivierten Russland und Saudi-Arabien ihre Zusammenarbeit innerhalb der OPEC+ - und nun kommt dieser Kommentar Novak’s welcher den Aussagen Saudi-Arabiens widersprechen. Allgemein kann gesagt werden, dass die Diskussionen über Produktionsmengen in den letzten Jahren immer mehr an Bedeutung erlangt haben – ob dies mit den verschiedensten Krisen der letzten Jahre zusammenhängt, ist dahingestellt.
Stand heute wird eine weitere Produktionskürzung generell nicht erwartet, somit bleibt eine abermalige «künstliche» Verknappung des Angebots vorerst aus. Sollte diese Stimmung nicht in den nächsten Tagen kippen, könnten weitere Preisrückgänge in absehbarer Zeit als realistisch eingestuft werden. So oder so, wurde heute ein neues Einkaufsfenster aufgeschlagen! Gepaart mit den nach wie vor tiefen Rheinfrachten ergibt sich auch heute wieder eine gute Gelegenheit zu einem attraktiven Preis ihren Heizöltank für die nächste Heizperiode aufzufüllen.
Börsendaten 26.05.2023 um 08:31
ICE-Gasoil JUN: 681.75
ICE-Brent JUL: 76.38$
NY-Rohöl WTI JUL: 72.07$
US-Dollar/CHF: 0.9045
Rheinfracht nach Basel: 25.25