02. Juni 2023
Am kommenden Sonntag, also am 4. Juni treffen sich die OPEC Mitglieder und diskutieren über eine erneute Produktionskürzung. Durch eine künstliche Verknappung könnte der Ölpreis wieder in Richtung 80 USD manipuliert werden. So die Gerüchte. Doch schon die letzte Kürzung im April lief nicht so wie geplant. Damals wurde eine Kürzung um knapp 1,2 Mio. Barrel pro Tag beschlossen, doch weniger als die Hälfte davon wird bis heute von den Mitgliedern tatsächlich umgesetzt. Ein neuer Beschluss, dem vermutlich noch halbherziger gefolgt wird, könnte in einer Blamage für das Kartell enden.
Es ist kaum noch zu zählen, wie oft die Republikaner dieses Spiel inzwischen schon gestartet haben: Wann immer ein demokratischer Präsident im Oval Office sitzt und sie die Mehrheit im Repräsentantenhaus haben, nutzen sie den politischen Routinevorgang der Erhöhung oder Aussetzung der Schuldenobergrenze, um die eigene Regierung zu erpressen. In dramatischen Verhandlungen bis zur letzten Minute wird dann gezockt, um anschliessend stolz verkünden zu können, man habe der Regierung irgendwelche Ausgabenkürzungen abgetrotzt. In der Zwischenzeit stehen die USA kurz vor der Zahlungsunfähigkeit und die Weltwirtschaft zittert. Die Weltmedien berichten ausführlich über das jährliche Spektakel. Mit ihr reagiert auch die Ölbörse und machte einen kräftigen Satz nach oben, als US Präsident Biden gestern verkündete, die Zahlungsunfähigkeit abgewendet zu haben.
Die Rheinfrachten orientieren sich langsam aber sicher nach oben. Die Temperaturen steigen an und könnten demnächst die 30 Grad knacken, wenn es so weiter geht. Die Ölpreise folgen dann dem Thermometer nach oben. Es ist also ein guter Zeitpunkt, um den Bedarf abzudecken.
Börsendaten 02.06.2023 um 08:50
ICE-Gasoil JUN 686.75
ICE-Brent AUG : 75.14
NY-Rohöl WTI JUL: 70.88
US-Dollar/CHF: 0.9038
Rheinfracht nach Basel: 30.25