11. April 2024
Der gestrige Tag war durch extreme Bewegung an den Märkten geprägt. Gasoil schwankte 15 Dollar pro Tonne. Zuerst gemächlich rauf, dann steil runter und dann wieder mit Anlauf nach oben.
Auch der US-Dollar hat gestern gegen 14 Uhr mehrere Treppenstufen aufs Mal genommen und ist von 0.9025 auf 0.9138 geklettert. Grund dafür war wohl die Pressekonferenz von EZB Rats-Präsidentin Christine Lagarde. Die kommunizierten Zinssenkungen haben einen grossen Einfluss auf die US Leitwährung. Eine erste Anpassung bereits im Mai ist allerdings unwahrscheinlich. Die Trader preisen die Erwartungen trotzdem in den Kurs ein.
Die ukrainischen Angriffe auf die russische Öl-Infrastruktur in den letzten Tagen werden ebenfalls Folgen für den Weltmarkt haben. Wenn nun Russland noch viel rücksichtsloser das Öl als geopolitische Waffe einsetzen sollte, könnte das der Westen im bevorstehenden Winterhalbjahr zu spüren bekommen. Stark steigende Ölpreise könnten die Konjunktur abwürgen, sie würden auch die Bekämpfung der Inflation durch die Notenbanken erschweren, um nur zwei drohende Schwierigkeiten zu nennen.
Die vor wenigen Wochen noch äusserst attraktiven Terminpreise, sind aktuell kein Thema mehr. Zumindest nicht mehr in dem Ausmass, wie bis anhin. Die Hoffnung auf eine bessere Versorgungslage wurde noch nicht begraben, aber stark eingedämmt. Waren vor wenigen Wochen die Preise mit Auslieferung Spätsommer oder Frühherbst noch mehrere Franken tiefer als die prompten Frontmonate, verursachen die weltweiten Angebotssorgen und das russische Säbelrasseln eine defensive Stimmung an den Terminbörsen.
Zusammenfassend lässt sich sagen, dass nicht allzu viel zu sagen ist. Die Situation ist verzwickt und Aussicht auf Besserung ist nicht in Sicht.
Börsendaten 11.4.2024 um 8:50
ICE-Gasoil Apr: 844.50
ICE-Brent Juni: 90.39
NY-Rohöl WTI Mai: 86.10
US-Dollar/CHF: 0.9140
Rheinfracht nach Basel: 16.00