Ist es vorübergehend vorbei mit dem Einkaufsfenster?

Die neue Handelswoche startet oberhalb des Freitagshochs, sodass nach den Feiertagen die Preise bullish ausfallen.

Durch das Unwetter, welcher bereits in der letzten Woche die USA fest im Griff hatte, mussten nun auch am Weihnachtswochenende zahlreiche Ölanlagen abgeschaltet bleiben. Die Raffineriebetreiber meldeten entweder einen teilweisen oder vollständigen Stillstand von Anlagen. Es wurde berichtet, dass zeitweise mehr als 1,8 Mio. B/T an Raffineriekapazität stillstanden. Dies bedeutet zwar weniger Nachfrage nach Rohöl, aber auch weniger Produktion an Endprodukten. Vor allem in Bezug auf Heizöl und Diesel sind die Vorräte für diese Jahreszeit auf einem niedrigem Stand. Die US-Behörde für die Sicherheit von Pipelines und Gefahrstoffe hat am Wochenende die Wiederinbetriebnahme der Keystone Anlage genehmigt.

Seit dem Ausbruch der Pandemie im Jahr 2020 galt in China eine Quarantänepflicht für Einreisende. Diese verpflichtende Isolation soll nun am 8. Januar 2023 auslaufen. Durch den Verzicht der "Null-Covid-Politik", wird die Reise- und Wirtschaftsaktivität weiter steigen und ein damit verbundener zunehmender Bedarf an Energie bzw. Öl.

Russlands Präsident Putin plant in dieser Woche ein Urteil zu Massnahmen gegen die jüngsten Sanktionen der EU und G7 zu unterzeichnen, die auch eine Obergrenze für den Rohölpreis enthalten. Die Ölförderung könnte im Zuge dessen um 5-7% sinken, deutete der russische Vizepräsident Alexander Nowak an.

Im Zusammenhang mit der Erwartung, dass sich der Ölbedarf Chinas mit den Corona-Lockerungen erhöhen wird, ist die Ankündigung Russlands ein Faktor, der für höhere Preise sprechen könnte.

Börsendaten 27.12.2022 um 09.01

ICE-Gasoil JAN: 936.50$
ICE-Brent FEB: 84.51$
NY-Rohöl WTI JAN: 80.04$
US-Dollar/CHF: 0.9312

Rheinfracht nach Basel: 70.25