23. April 2024
Die Anleger an den Ölbörsen zeigen weiterhin Unsicherheit und suchen nach einer klaren Richtung. Obwohl derzeit keine unmittelbare Eskalation der Spannungen im Nahen Osten zu verzeichnen ist, bleibt dennoch eine Risikoprämie bestehen.
Eine Marktexpertin von der SS WealthStreet bemerkt, dass die nachlassende geopolitische Risikoprämie zuletzt zu einem Rückgang der Ölpreise geführt hat, da keine bedeutende Unterbrechung der Ölversorgung stattfand. Dennoch warnt sie vor der Fragilität der geopolitischen Lage und betont, dass jede Eskalation den aktuellen Trend schnell umkehren könnte.
Die Marktbeobachter von der ANZ teilen diese Ansicht und weisen auf die Einführung neuer Sanktionen gegen den iranischen Ölsektor hin, die von den USA beschlossen wurden. Diese Sanktionen zielen darauf ab, die bereits bestehenden Restriktionen auf ausländische Häfen, Schiffe und Raffinerien auszuweiten, die iranisches Rohöl verarbeiten oder versenden. Auch Europa hat sich auf eine Ausweitung der Sanktionen gegen den Iran geeinigt, wie der EU-Aussenbeauftragte Josep Borrell bekanntgab.
Es gibt jedoch berechtigte Zweifel, ob diese Massnahmen tatsächlich Auswirkungen auf den Markt haben werden, da der Iran trotz jahrelanger Sanktionen seine Ölexporte stetig ausweiten konnte, insbesondere mit Unterstützung aus China. Die ANZ erwartet aufgrund dieser Unsicherheiten eine erhöhte Volatilität in nächster Zeit.
Heute Morgen starten die Preise leicht höher in den Tag. Insgesamt bleibt die fundamentale Einschätzung leicht bullish.
Börsendaten 23.04.2024 um 08:32 Uhr
ICE-Gasoil MAI: 783.75$
ICE-Brent JUN: 87.21$
NY-Rohöl WTI JUN: 82.08$
US-Dollar/CHF: 0.9128
Rheinfracht nach Basel: 16.00