Pflichtlager - Ein kurzer Exkurs

09. Dezember 2021

China, Japan und andere grosse Länder sind dem Beispiel der USA gefolgt und haben ihre strategischen Pflichtlagerreserven freigegeben. Kann dies in der Schweiz auch passieren?

 

Natürlich! In der Schweiz ist die CARBURA die Organisation, welche die Pflichtlager betreibt. Die Carbura wurde 1932 als Selbsthilfe-Organisation der Importeure flüssiger Treib- und Brennstoffe zum Zweck der Pflichtlagerhaltung gegründet. Sie ist ein Verein, dessen Statuten vom Bund genehmigt werden und welcher der Oberaufsicht durch das Bundesamt für wirtschaftliche Landesversorgung untersteht. Mitglieder der Carbura sind alle Importeure von Erdölprodukten mit Einfuhren von mehr als 3000 Kubikmetern pro Jahr, sowie stellvertretende oder gemeinsame Pflichtlagerhalter von Mineralölprodukten, welche mit dem Bund einen entsprechenden Pflichtlagervertrag abgeschlossen haben. Doch was sind Pflichtlager überhaupt? Pflichtlager bezwecken die Vorratshaltung lebensnotwendiger Güter (Lebens- und Heilmittel, sowie  Erdölprodukte) zur Überbrückung von Versorgungskrisen und Mangellagen. Sie decken den Bedarf für eine bestimmte Zeitdauer ab.


Mineralöl-Pflichtlager gibt es für die Produkte Autobenzine, Dieselöl, Heizöle sowie Flugpetrol. Die Pflichtlager decken bei den ersten drei Produkten einen Bedarf von 4,5 Monaten, beim Flugpetrol einen von 3 Monaten ab.

Die Pflichtlagerhaltung ist eine Aufgabe der Wirtschaft. Der Bund legt die Rahmenbedingungen fest. Finanziert wird die Vorratshaltung durch Beiträge auf dem Import (sog. Garantiefondsbeiträge).

 

Die letzte Pflichtlagerfreigabe in der Schweiz war im Oktober 2018 als der tiefe Rheinpegel den Import von Diesel und Benzin gebremst hat. Denn auch heute noch werden knapp 70 Prozent des Diesels in der Schweiz mit dem Schiff über den Rhein importiert.

 

Werden jetzt wie in den USA, Japan und China die Reserven freigegeben, wird der Markt mit Öl überschwemmt. Durch die saisonal sehr hohe Nachfrage sind die Preise aber nicht im Sinkflug, sondern eher bullish unterwegs. In der Schweiz sind die Preise sowieso aktuell von der Börse abgekoppelt. Faktoren wie die CO2 Erhöhung ab 1.1.2022, oder die aktuell sehr hohe Nachfrage (bei knappen Kapazitäten) sind die viel grösseren Preistreiber.

 

Unsere Empfehlung bleibt weiterhin – Bestellen Sie noch JETZT, um von einer Lieferung zum alten CO2 Satz zu profitieren, und die Abgabe umgehen zu können.

 

Börsendaten 09.12.2021 – 08:00

ICE-Gasoil DEZ: $656.00

ICE-Brent JAN: $76.27

NY-Rohöl WTI JAN: $72.93

US-Dollar/CHF: 0.9208

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