Prekäre Versorgungslage treibt die Preise weiterhin in die Höhe

18. August 2022

Auch gestern keine signifikanten Bewegungen beidseitig des Atlantiks. Bis zu den frühen Nachmittagsstunden plätscherten die Börsennotierungen nur so dahin ohne wirkliche Ausschläge, welche vor allem den bereits auf der Lauer liegenden Bären – aber auch den allzeit bereiten Bullen – einen Impuls hätte geben können. In den darauffolgenden Stunden zogen die Preise aber doch noch an – dann aber verloren die Bullen innerhalb einer Stunde das neugewonnene Terrain – und behaupteten es am Ende wieder im Verlauf des elektronischen Overnnight-Handels. Solche marginalen Schwankungen, egal ob nach oben oder nach unten, dürften aktuell aber kaum 1:1 auf unsere Heizöl- und Treibstoffpreise im Inland durchschlagen. Im Vordergrund steht weiterhin die Versorgung von Heizöl und Treibstoffen in der Schweiz und dies diktiert momentan auch unsere Endverbraucherpreise.

Wie den meisten mittlerweile bekannt ist, ist für die Rheinschifffahrt der Pegelstand in Kaub, vor allem für die Schifffahrt Richtung Süden nach Basel, von entscheidender Bedeutung. Anhand dieses Pegelstands werden die möglichen Lademengen für die Schleppkähne an den kritischen Stellen südlich von Kaub berechnet. Auf dieser Höhe, also der des Mittelrheins, benötigt man für das Passieren der Transportschiffe mindestens 30-35 cm, alles darunter birgt eine zu grosse Gefahr für eine Havarie der Schiffe – zudem wird der Transport unter dieser Grenze langsam aber sicher unwirtschaftlich, da sich die Lademengen kaum mehr lohnen. Als Vergleich: Ein Pegelstand unter 120 cm zählt bereits als «Niedrigwasser», alles was darüber ist, gilt als «Normalwasser», derzeit bewegen wir uns allerdings zwischen 35-40 cm. Versorgungsengpässe in diesem Ausmass ziehen natürlich auch andere Probleme als Begleiterscheinung mit sich, welche Transportkapazitäten (z. B. LKW’s oder den Weg über die Schiene) für die Ölbranche schmälern.

Aktuell zahlen wir noch knapp über CHF 260.00 pro Tonne für den Transportweg von Rotterdam bis nach Basel. Die Grenzen nach oben scheinen langsam ausgelötet zu sein, da eine Schifffahrt ohnehin praktisch nicht mehr möglich ist. Das heisst, aktuell verweilen die Frachtkosten auf absoluten Rekordwerten.

Aus fundamentaler Sicht hat sich gegenwärtig nicht viel verändert. Für den Auftrieb an der Börse sind sehr wahrscheinlich die neusten API-Daten (American Petroleum Institute, Rohöllagerbestandsdaten) verantwortlich: Sie deuten auf eine verbesserte Nachfrage hin. Wie schon oft erwähnt, steigt langsam aber sicher die winterliche Nachfrage, wann sich der Rheinpegel nachhaltig erholt ist noch ungewiss und die Börse steht immer noch, im Vergleich zum 2. Quartal dieses Jahres, relativ gut da. Unter diesen Umständen empfehlen wir Ihnen weiterhin, nicht mehr allzu lange zu warten und Ihren Heizöltank baldmöglichst wieder aufzufüllen.

Börsendaten 18.08.2022 um 08:11 Uhr

ICE-Gasoil SEP: 1‘065.50
ICE-Brent OKT: 93.87
NY-Rohöl WTI SEP: 88.24
US-Dollar/CHF: 0.9522
Rheinfracht nach Basel: CHF 261.50

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