Raketeneinschlag in Polen - Ölbörsen bleiben gelassen

16. November 2022

Bereits gestern Nachmittag sind in einem polnischen Ort 2 Raketen eingeschlagen. Polen und die Ukraine beschuldigen Russland. Moskau dementiert die Anschuldigungen und verweist auf Trümmerteile der Ukrainischen Abwehrraketen. Aufgrund der gestrigen Ereignisse hält die Nato heute eine kurzfristig einberufene Notfallsitzung ab. Polen wägt momentan ab, ob man Artikel 4 des Bündnisses aktiviert. Artikel 4 sieht die Einberufung aller NATO Staaten und eine gemeinsame Konsultation vor, wenn die politische Unabhängigkeit oder die Sicherheit eines Mitgliedslandes bedroht ist. Es ist aber nicht gesagt, ob auf eine solche Konsultation eine tatsächliche Reaktion folgt. Artikel 4 wurde seit Gründung der NATO in 1949 bisher sieben Mal, zuletzt am 24. Februar 2022, als Russland die Ukraine angriff, aktiviert.

 

Die Ölbörsen reagierten gelassen auf die Meldung. Gasoil verzeichnete am Nachmittag einen kurzen Anstieg von 40 Dollar pro Tonne. Die Korrektur folgte aber postwendend und wir starten heute Morgen auf einem ähnlichen Niveau wie gestern in den Tag.

 

Ansonsten keine nennenswerten News aus der Energiebranche. Die Augen sind weiterhin auf Chinas Corona-Strategie gerichtet. Hoffnungen, dass nach zaghaften Lockerungen bei den Quarantänebestimmungen in China vergangene Woche ein Ende der Null-Covid-Politik in Sicht ist, dürften sich damit erledigt haben. Vielmehr ist damit zu rechnen, dass der grösste Ölimporteur der Welt wieder vermehrt Lockdowns verhängt und damit die konjunkturelle Erholung sowie ein Anstieg der Ölnachfrage weiter nach hinten geschoben wird.

 

Prognose: Fehlanzeige. Es ist weiterhin keine klare Tendenz erkennbar. Zu vielseitig sind die einflussnehmenden Faktoren und zu unsicher die Situation in der Ukraine und dem Weltmarkt.

 

Börsendaten 16.11.2022 um 08:00

 

ICE-Gasoil Dez : 987.75

ICE-Brent Jan : 93.19

NY-Rohöl WTI Dez :86.19

US-Dollar/CHF: 0.9427

Rheinfracht nach Basel: CHF 48.00

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