Rückgang der Ölpreise: Geopolitische Spannungen und schwache Nachfrage belasten

Gestern kam es zu einem deutlichen Einbruch der Ölpreise, nachdem bekannt wurde, dass Israel bei einem möglichen Vergeltungsschlag gegen den Iran nicht auf Öl- und Atomanlagen abzielt. Die Risikoprämie, die zuletzt aufgrund von Bedenken hinsichtlich möglicher Störungen auf dem iranischen Ölmarkt eingepreist war, wurde größtenteils abgebaut. Anleger an den grossen Handelsplätzen ICE und NYMEX reagierten erleichtert auf diese Nachricht.

Bereits am Montag standen die Öl-Futures unter Druck, nachdem die Märkte enttäuscht auf ein Briefing des chinesischen Finanzministeriums reagiert hatten. Dieses enthielt keine neuen Impulse zur Förderung des Konsums in China, dem weltweit grössten Rohölimporteur. Am Dienstagnachmittag veröffentlichte zudem die OPEC ihren Monatsbericht, der ein schwächeres Nachfragewachstum prognostizierte. Zum dritten Mal in Folge wurden die Wachstumsprognosen für dieses und das kommende Jahr nach unten korrigiert.

„Dies ist nun der dritte Monat in Folge, in dem die OPEC ihre Erwartungen senkt“, erklärten die Analysten von ANZ Research in einer Notiz. Sie wiesen ebenfalls darauf hin, dass der Irak weiterhin nicht die versprochenen Förderkürzungen vollständig umgesetzt hat, auch wenn die Ölproduktion des Landes im September leicht zurückgegangen ist.

Heute Morgen wird zudem der Monatsbericht der Internationalen Energieagentur (IEA) erwartet, der voraussichtlich ebenfalls eine eher pessimistische Einschätzung des Marktes bieten wird. Es bleibt abzuwarten, wie stark die Preisdynamik im weiteren Tagesverlauf noch nachgibt, nachdem bereits in der Nacht deutliche Preisrückgänge verzeichnet wurden. Trotz allem bleibt die aktuelle Marktlage klar von einer eher bearishen Grundstimmung geprägt.

Börsendaten 15.10.2024 um 08:15 Uhr

ICE-Gasoil NOV: 667.00$

ICE-Brent DEZ: 74.66$

NY-Rohöl WTI NOV: 71.15$

US-Dollar/CHF: 0.8630

Rheinfracht nach Basel: 19.00