Unsicherheiten drücken auf die Preise

20. Dezember 2024

Nach den Kursgewinnen der vergangenen Woche verzeichnen die Ölpreise aktuell wieder einen Rückgang. Die anhaltenden Zweifel an der Nachfrageentwicklung in China sowie Sorgen über die Auswirkungen der Zinspolitik der US-Notenbank (Fed) belasten die Märkte. Trotz wirtschaftsstimulierender Massnahmen aus Peking bleibt die chinesische Konjunktur unsicher. Gleichzeitig sorgt die Aussicht auf eine langsame Gangart der Fed bei den für 2025 geplanten Zinssenkungen für zusätzliche Zurückhaltung, da dies die Nachfrage in den USA und weltweit dämpfen könnte.

Laut Analyst Yeap Jun Rong von IG Asia Pte wirkt sich das restriktive geldpolitische Umfeld in Kombination mit der Stärke des US-Dollars negativ auf die Ölpreise aus. Er betont, dass die Unsicherheit über die globale Ölnachfrage ein entscheidender Faktor bleibt. Ähnlich äussert sich Emril Jamil von LSEG, der darauf hinweist, dass sich die Preise der Rohöl-Benchmarks in einer längeren Konsolidierungsphase befinden. Der Markt bewegt sich auf das Jahresende zu, geprägt von schwachen Wachstumsaussichten und fehlendem Schwung bei der Nachfrage.

Ein stabilisierender Einfluss könnte von der OPEC+ ausgehen, sofern die Allianz ihre Förderkürzungen wie geplant bis Ende des ersten Quartals 2025 einhält. Doch die Skepsis einiger Analysten bleibt: Überproduktion in einzelnen Mitgliedsländern sowie der insgesamt gedämpfte Nachfragemarkt haben dazu geführt, dass die Preisprognosen für 2025 bereits nach unten korrigiert wurden. Hinzu kommen erhebliche Reservekapazitäten, die durch die Kürzungen der OPEC+ entstanden sind und zusätzlichen Druck auf die Märkte ausüben.

Geopolitische Risiken, wie mögliche neue Sanktionen gegen Russland und den Iran, konnten die Preise bislang nicht nachhaltig stützen. Auch die Überlegungen der G7-Staaten, den Preisdeckel für russisches Öl zu senken, zeigen bisher keine spürbare Wirkung. Ob diese Massnahmen die Marktstimmung ändern können, bleibt abzuwarten, bis konkrete Entscheidungen umgesetzt werden.

Am heutigen Morgen notierten die Ölfutures an den Börsen ICE und NYMEX unter den Tiefstständen von Donnerstag. Zwar gab es leichte Erholungsversuche, doch die Preise bleiben unter Druck. Auch auf dem Schweizer Inlandsmarkt ist weiterhin mit Abschlägen zu rechnen, wie erste Berechnungen zeigen.

Insgesamt bleibt der Markt von Unsicherheiten geprägt. Entscheidend für die weitere Entwicklung werden die globalen Konjunkturaussichten, die geopolitische Lage und das Verhalten der OPEC+ sein. Anleger und Marktteilnehmer blicken gespannt auf mögliche Impulse, die für mehr Stabilität sorgen könnten.

Börsendaten 20.12.2024 um 08:11
ICE-Gasoil JAN: 675.25
ICE-Brent FEB: 72.47
NY-Rohöl WTI JAN: 69.00
US-Dollar/CHF: 0.8974
Rheinfracht nach Basel: 18.50

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