Verstärkte Knappheitssorgen

10. August 2022

Nachdem gestern die Meldung von der russischen Agentur Ria Novosti kam, dass die Lieferungen von russischem Öl durch den südlichen Zweig des Druschba-Pipelinesystem nach Tschechien, Slowakei und Ungarn wegen Zahlungsschwierigkeiten eingestellt seien, zogen die Preise erneut an. Am 4. August wurden die Öllieferungen über das Gebiet der Ukraine gestoppt. Der Konzern leistete am 22. Juli die Zahlung, das Geld sei jedoch am 28. Juli wieder retourniert worden, weil sie nicht durchgegangen sei. Der nördliche Zweig der Pipeline versorgt Polen und Deutschland. Die Lieferungen werden jedoch dort „wie gewohnt“ fortgesetzt, da die Pipeline nicht durch die Ukraine sondern durch Belarus verläuft. Für weiteren Auftrieb an der Börse sorgte der fortgesetzte Ausfall der Förderung auf dem Kashagan-Ölfeld in Kasachstan.

 

Auch die Rheinfrachten sind gestern um weitere 15 Franken pro Tonne angestiegen. Somit haben sie sich innerhalb eines Monats mehr als verfünffacht. Obwohl sich die Situation an der Börse verbessert hat, kompensieren die Rheinfrachten dies wieder. Auch sieht es für die kommenden Tage nicht besser aus, da kein starker Regen (über mehrere Tage) vorhergesagt wird. Laut den Rheinpegelprognosen wird der Rheinpegel bis Ende Woche auf ca. 43cm fallen. Dies wird zur Schliessung des Oberrheins führen. Im Moment können die Schiffe nur ca. 25-35 Prozent der Maximalkapazität laden, da sie ansonsten einen zu grossen Tiefgang hätten.

 

Börsendaten 10.08.2022 um 09:04 Uhr

 

ICE-Gasoil AUG: 985.50

ICE-Brent OKT: 95.68

NY-Rohöl WTI SEP: 89.73

US-Dollar/CHF: 0.9521

Rheinfracht nach Basel: CHF 260.25

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