Viel Lärm um nichts

03. März 2023

Gestern gab es wieder mal eine altbekannte «Bullen-Rallye» - allerdings nur bis knapp vor Eröffnung der US-Börse in New York. Ab Mitte Nachmittag hatten die Bären beidseits des Atlantiks das Sagen und dementsprechend zeigte die Kursnadel vorerst nach Süden. In Zahlen ausgedrückt sackte Gasoil London circa 10$ / Tonne ein und blies sich dann über die erste Hälfte des Tages um rund 25$ / Tonne wieder auf – bevor die Luft dann irgendwann raus war und im Verlauf der zweiten Hälfte des Tages wieder 20$ / Tonne nachgegeben werden musste. Ab 20 Uhr gab es eine marginale Abweichung des Kurses und die Preise zogen nochmals leicht an, sodass wir uns gestern auf gleichem Niveau in den Tag verabschiedeten wie wir ihn begonnen haben. Über den elektronischen Overnight-Handel hinweg gab es keine nennenswerten Bewegungen.

Diese Woche stand der Fokus vermehrt unter dem Einfluss der beeindruckenden Konjunkturdaten aus China, die einen starken Nachfrageschub aus China erwarten lassen. Auch positive US-Arbeitsmarktdaten haben normalerweise eine stützende Wirkung auf die Ölpreise, aber derzeit wird die Lage als etwas komplizierter eingeschätzt. Die spekulativen Marktteilnehmer sind vor allem an der Entwicklung in China interessiert, da die Wirtschaftsentwicklung stark mit der Ölnachfrage verknüpft ist.

Normalerweise führt eine gestraffte Geldpolitik in den USA zu einem stärkeren Dollar, da die Zinssätze steigen. Wie die meisten wissen, wird Rohöl in US-Dollar gehandelt, daher ist ein starker Dollar, teurer für Käufer, die andere Währungen verwenden – daher steigt normalerweise auch bei uns im Inland der Endpreis in solch einem Szenario. Gleichzeitig können Sorgen über eine geldpolitische Straffung und einen Anstieg der Zinssätze in der Eurozone die Konjunktur dämpfen, da höhere Zinssätze die Kreditaufnahme und Investitionen hemmen können. Eine schwächere Konjunktur kann zu einer geringeren Nachfrage nach Rohöl führen, was den Preis dämpft. Im Umkehrschluss bedeutet dies, dass ein steigender US-Dollar nicht unbedingt mit steigenden Ölpreisen einhergehen muss, doch wie man so schön sagt: Die Ausnahme bestätigt die Regel.

Summa summarum kann gesagt werden, dass die aktuelle Lage an der Front der Neuigkeiten nach wie vor verzwickt und dadurch unübersichtlich ist. Dem folgend, wie Mitte Woche in unserem Marktkommentar erwähnt, ist keine Linie zu erkennen und auch kein Muster folgend. Was wir heute Morgen aber sehen, ist eine leicht Preis nachlassende Tendenz, welcher wir den späten Gewinnmitnahmen von gestern verdanken. Gleichgültig zur aktuellen Bewertung des Marktes, dass momentan die bullishen Faktoren eher überwiegen, muss gesagt werden, dass das Preisniveau nach wie vor sehr interessant ist und sich das Auffüllen Ihres Tanks nach wie vor lohnt.

Börsendaten 03.03.2023 um 08:16 Uhr

ICE-Gasoil MAR: 852.00
ICE-Brent MAI: 84.66
NY-Rohöl WTI APR: 78.08
US-Dollar/CHF: 0.9396
Rheinfracht nach Basel: 73.25

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